Depressionen sind gar nicht so selten

1 (15)In Deutschland sind etwa 3,1 Millionen Bürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren an Depressionen erkrankt. Zählt man die anderen Altersgruppen hinzu, leiden rund vier Millionen Menschen an einer depressiven Phase. Leicht zu erkennen ist eine Depression nicht und wenn man sie erkennt, ist sie meist fortgeschritten.

Wann treten Depressionen auf?

Meist treten dementiellen Erkrankungen, zu denen auch die Depression zählt, in einem höheren Lebensalter auf. Mit dem Alter steigt im Verlauf der depressiven Phase auch die Suizid-Gefahr, wobei Männer häufiger suizidgefährdet sind als Frauen. Klarstellen wollen wir in jedem Fall, dass eine Depression in jedem Alter auftreten kann, auch in jungen Jahren. Allerdings kommt die Depression im Alter am häufigsten vor.

Depression im Alter

Nach einer Studie des Robert-Koch-Institutes erkranken ältere Menschen nicht häufiger an schweren Depressionen als junge Menschen. Bei leichten Depressionen und solchen, bei denen nicht alle Symptome vorhanden sind, erkranken ältere Menschen zwei bis drei Mal so häufig als junge Menschen.

Symptome bei der Depression im Alter

Die Anzeichen für Depressionen bei älteren Menschen sind dieselben wie die Anzeichen bei jungen und jüngeren Menschen. Allerdings nehmen ältere Menschen die Symptome stärker wahr und empfinden diese als Bedrohung. Bei Depressionen kommt es zu Konzentrationsstörungen, was bei Senioren oft Angstgefühle auslöst, dass sie an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erkrankt sein können.

Auch die körperlichen und gesundheitlichen Beschwerden erwecken Angstgefühle. Besonders Senioren richten ihre Aufmerksamkeit auf diese beiden Faktoren. Ein Grund dafür ist, dass älteren Menschen die Akzeptanz für psychische Erkrankungen fehlt.

Diagnose und Therapie

Die Diagnose ist für den Arzt schwer, denn Senioren beschäftigen sich kaum mit ihrer Psyche, sondern mit den gesundheitlichen Problemen, auch wenn diese für das Alter des Patienten im „normalen“ Bereich liegen. Hinterfragt der Arzt nicht, ob der Patient Schuldgefühle, Angst oder an Suizid denkt, wird die Depression meist übersehen.

Eine frühe Behandlung der Depression ist auch bei älteren Menschen wichtig. Wie bei der Therapie bei jüngeren Erkrankten, kommen ebenfalls bei Senioren Medikamente und psychologische Behandlung in Betracht. Bei der medikamentösen Behandlung ist größte Sorgfalt geboten, weil Senioren in der Regel bereits für verschiedene gesundheitliche Probleme Medikamente einnehmen.

Nicht übersehen darf man, dass sich eine Depression bei Senioren lebensbedrohlich auswirken kann und ein deutlich erhöhtes Suizid-Risiko hat. Nach dem Statischen Bundesamt aus 21012 werden 35 Prozent aller Suizide von Menschen begangen, die älter als 65 Jahre sind. Nicht eingerechnet sind die „verdeckten Suizide“, die beispielsweise dadurch entstehen, dass der Patient seine Medikamente nicht nimmt.