Was haben Depressionen mit dem Alter zu tun?

worried-girl-413690_1920Mit dem Alter haben Depressionen sehr viel zu tun. Zwar leiden weltweit viele Menschen aller Altersgruppen unter Depressionen, doch das Risiko im höheren Lebensalter daran zu erkranken ist sehr hoch. Außerdem steigt das Suizidrisiko, je älter die Betroffenen werden. Von diesem Risiko sind hauptsächlich Männer betroffen. Die Symptomatik sowie das Krankheitsbild unterscheiden sich nicht grundsätzlich, ob jüngere Menschen oder die ältere Generation Depressionen haben. Einen Unterschied wollen wir hervorheben: Bei älteren Menschen wird eine Depression gar nicht oder zu spät erkannt.

Depression im Alter

Im Alter sind schwere Depressionen weniger häufig als es bei jüngeren Erwachsenen der Fall ist. Das Robert-Koch-Institut hat eine Studie zur Gesundheit Erwachsener (kurz: DEGS) gemacht mit dem Ergebnis, dass im Laufe eines Jahres Erwachsene im Alter zwischen 18 und 79 Jahren, das sind etwa 8,1, an Depressionen erkranken, aber es sind 6,1 Prozent der Menschen, die älter als 70 Jahre sind. Bei den älteren Menschen handelt es sich meist um leichte Depressionen ohne oder mit nur wenigen typischen Symptomen. Doch auch diese Formen, die bei älteren Menschen doppelt oder dreimal so häufig sind als bei jüngeren, beeinträchtigen Gesundheit und Lebensqualität deutlich.

Depression und andere Krankheiten

Nicht einfach zu beantworten ist die Frage, inwieweit andere, im Alter auftretende Krankheiten Depressionen auslösen können. Typisch für Depressionen sind Antriebslosigkeit, Schlafstörungen – diese Symptome können jedoch auch bei oder in Zusammenhang mit anderen Krankheiten auftreten, ohne eine Depression vorliegt.

Besondere Symptome im Alter

Die typischen Symptome einer Depression werden bei älteren Menschen durch Besonderheiten ergänzt. Besonders ältere Menschen nehmen Probleme stärker wahr und empfinden diese auch bedrohlicher als junge Menschen. Viele ältere Menschen leben allein, richten ihren Tagesablauf nach dem Fernsehprogramm aus und vereinsamen. Dies mag ein Grund dafür sein, dass sie gesundheitliche Probleme stärker bewerten. Es gibt sogar Menschen, die führen über ihre Schmerzen Tagebuch und erarbeiten auch gleich eine Diagnose, die kein Arzt befürworten kann.

Suizid

Das Statistische Bundesamt führt eine Todesursachen-Statistik. Diese zeigt, dass die Rate der Selbsttötungen mit dem Alter höher wird. Grundlage für diese Statistik sind 100.000 Personen in der jeweiligen Altersgruppe. Nach der Todesursachen-Statistik verüben mehr als ein Drittel aller Suizide Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Das Erschreckende daran ist, dass diese Altersgruppe nur einen Anteil an der Bevölkerung von etwa 21 Prozent hat. Nicht erfasst in der Statistik ist die Dunkelziffer, also die nicht amtlich bestätigten und erfassten Selbsttötungen.